OwnCloud ist eine private Cloud-Alternative zu Anbietern wie Dropbox, Google Drive, oneDrive und anderen. Im Unterschied zu den letztgenannten Anbietern bietet ownCloud nur Support und Software, kein Hosting. Dies muss der Betreiber seiner own-Cloud, wie der Name schon sagt, selbst übernehmen. Das Resultat ist Privatsphäre hoch 10 (wenn man sie richtig betreibt), Freiheit und byebye Limits und Enterprise/Pro-Angebote der kommerziellen Cloud-Anbieter.

Im Juni 2016 kündigte Frank Karlitschek, ehem. Technikchef und Mitbegründer von ownCloud inc, einen Fork von ownCloud mit dem Namen nextCloud an: http://karlitschek.de/2016/06/nextcloud/

Mehrere Entwickler von ownCloud wechselten ebenfalls die Seiten und wenige Wochen später erschien die erste Version von nextCloud. Auch auf Seiten von ownCloud war man nicht untätig, die Version 9.0.3. wurde am 30.6.2016 veröffentlicht, das Maintenance-Release 9.0.4. folgte am 19.7. und 2 Tage später das nächste minor-Update 9.1.0., nextCloud veröffentlichte im selben Zeitraum die beta-Version für nextCloud 10.

Und nun? Forks hat es immer schon gegeben, populäre Geschichten sind die von OpenOffice / Libreoffice oder MySQL / MariaDB – ein Neuanfang bietet immer Chancen und Risiken. Die genannten Beispiele haben bis heute alle überlebt und ich hoffe sie werden es der Vielfalt zuliebe auch weiterhin. Leider muss der Nutzer sich immer für entweder/oder entscheiden. Im Fall ownCloud/nextCloud habe ich es bisher noch nicht getan. Auf der einen Seite ist etwas neues immer aufregend, spannend und hat zumindest am Anfang mehr Fokus. NextCloud hat in der Tat spannende Features wie die Integration von spreed.me und Verbesserung von vielen bekannten Wehwehchen angekündigt (Upgrade-Erfahrung, Zuverlässigkeit, Integration von Kalender/Kontakten, …), was mich spontan jubeln lässt. Aber halt: Sind es nicht genau die Leute, die diese Features nun ankündigen, die es zum Teil über Jahre hinweg bei ownCloud nicht geschafft haben, diese Dinge umzusetzen? Ich meine ja. Und jetzt soll mit den (mehr oder weniger) gleichen Entwicklern auf einmal alles anders werden? Ganz ehrlich: Das will ich sehen ;-)! Gleichzeitig hoffe ich auch, dass die möglichst unkomlizierte Migration von ownCloud zu nextCloud nicht nur vom 9.0.x Zweig aus möglich bleibt …